Immer mehr Senioren stehen vor dem Problem, sich im Alter aufgrund niedriger Bezüge ihre Wohnumgebung und den entsprechenden Lebensstandard nicht mehr leisten zu können. Zu hoch sind die Ausgaben für Miete, Strom und Energie im Vergleich zu den Einnahmen in Form von Rente und Zinsen auf das Ersparte. Viele Senioren verzweifeln an der Situation, sich ihr gewohntes Umfeld nicht mehr leisten zu können. Die staatliche Verschuldung sorgt außerdem dafür, dass staatliche Leistungen immer mehr gekürzt werden, was unter anderem auch die Unterstützung für das Seniorenwohnen betrifft.
Dabei sorgen die Wohnungsgenossenschaften und Initiativen aus anderen Branchen vermehrt dafür, dass Senioren im Alter die Möglichkeit erhalten, ihren bisherigen Wohn- und Lebensstandard zu erhalten. Sie richten Wohnblöcke ein, die in ruhigen, jedoch meist verkehrsungünstigeren Lagen vorzufinden und dadurch vom Grundstückspreis her deutlich günstiger zu erhalten sind. Nur so rentiert sich auch für die Vermieter der niedrigere Mietpreis, den sie von den älteren Mietern verlangen. Natürlich entsprechen die Wohnungen den gewohnten Standards.
Auch Aufzüge sind in den meisten solcher Seniorenwohnblöcke integriert, die man in immer mehr Städten vorfindet. Als Beispiele dienen etwa Reutlingen und Dresden, in denen die regionalen Wohnungsgenossenschaften gleich mehrere Projekte gestartet haben, welche günstige Seniorenwohnungen umfassen. Darüber hinaus ist das München Modell eine zunehmende Alternative für Senioren. Allerdings müssen in diesem Zusammenhang einige Voraussetzungen erfüllt werden, da sich das Modell eher an Familien richtet und daher für Senioren gedacht ist, die noch mit ihrem Partner oder ihren Verwandten zusammen leben.
Wohngemeinschaften sind eine weitere Alternative für Senioren, die nicht die Möglichkeit haben, eine der günstigen Seniorenwohnheime in ihrer gewohnten Umgebung in Anspruch zu nehmen. Wer nicht pflegebedürftig ist und in ein Pflegeheim muss – das im Übrigen noch teurer für Senioren ist – entschließt sich im Alter oft, in eine Senioren-WG mit Gleichaltrigen oder zumindest anderen Rentnern zu ziehen. Dadurch ist nicht nur das Wohnen günstiger, sondern die Senioren profitieren auch davon, dass sie nicht allein sind. Meist handelt es sich bei solchen WGs allerdings um möbliertes Wohnen auf Zeit.
Eine alternative ist das Verbringen des Lebensabends im eigenen Heim. Doch viele ältere Menschen können nicht mehr alles alleine erledigen und benötigen z.B. Hilfe bei der Körperpflege, beim anziehen oder essen. Das kann schnell zum Full-Time-Job werden, was Angehörige oft nicht leisten können. Dann helfen Pflegekräfte aus Osteuropa, die zu einem Bruchteil des Preises arbeiten, den deutsche Betreuungskräfte erhalten.
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